Flug in die Falle - wie Zugvögel gejagd werden (ZDF)


Vogeljagd in Frankreich und Spanien, unter dem Deckmatel der Traditionspflege, sorgt jedes Jahr für den Fang und Abschuss von Millionen Zugvögeln. Ringeltaubenjagd mit hausgroßen Netzkammern und mit Schrotgewehren machen es den Zugvögel aus Mittel- und Nordeuropa kaum möglich die Pässe der Pyrenäen unbeschadet zu überqueren. In Spanien wird die Leimrutenjagd in sogenannten Barracas tausendfach illegal ausgeübt. Ein Gemetzel an Singdrosseln und anderen streng geschützten Singvögeln von brutalem Ausmaß.



Programmankündigung auf Phoenix ARD/ZDF:

"Millionen Vögel werden jährlich grausam getötet. In Südeuropa gilt es als Volkssport, Riesennetze auszuspannen, Leimruten auszulegen oder ganz einfach mit Schrot auf Scharen von Zugvögeln zu schießen. Ungeachtet dessen, ob es sich um geschützte Arten handelt oder nicht. Erstmals hat ein Filmteam jetzt die rüden Jagdmethoden dokumentiert. Die Bilder sind schockierend. Im französischen und spanischen Teil der Pyrenäen gelten Singdrosseln und Ringeltauben als Leckerbissen. "Pantières" nennen die Franzosen ihre weitläufigen, meterhohen Netze. Die Vögel werden in die Falle gelockt und lebend gefangen. Oft dauert ihr Todeskampf Stunden. Die Jagd ist frei, die Jäger genießen Steuerprivilegien,  sie zahlen keine Abgaben, haben nur eine Unfallversicherung. In Italien und Frankreich, wo die Jagd kaum reglementiert ist, gibt es Millionen Vogeljäger. Zweimal im Jahr wird Halali geblasen: im Herbst, wenn die Zugvögel nach Süden unterwegs sind, und im Frühjahr, wenn sie aus ihren Winterquartieren zurückkehren. In Spanien fangen sie die Singdrosseln und andere geschützte Arten mit "Barracas",  großen auf einer Anhöhe stehenden Baumgruppen, auf denen Netze und Leimruten ausgelegt sind. Die EU-Richtlinien sind lasch, und die Behörden vor Ort drücken meist die Augen zu. Sein Film ist ein erschütterndes Dokument."